# Auto- und Kreuzkorrelationsfunktion von Energiesignalen
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## Einleitung
### Energiesignal
Ein Signal $s(t)$ heißt Energiesignal, wenn seine Signalenergie endlich ist, es gilt also
$$E_s = \int\limits_{-\infty}^\infty |s(t)|^2 \mathrm{d} t < \infty \text{ .}$$
Viele wichtige Signale haben keine endliche Gesamtenergie, z. B. alle periodischen Signale, die Sprungfunktion oder zeitlich nicht begrenzte Zufallssignale. Für Signale mit Dirac-Impulsen ist die Energie nicht definiert.
### Kreuzkorrelationsfunktion
Für zwei Energiesignale $s(t)$ und $g(t)$ kann die *Kreuzkorrelationsfunktion* berechnet werden. Diese zeigt an, wie ähnlich sich zwei Signale bei unterschiedlichen Verschiebungen $\tau$ sind.
Die Kreuzkorrelationsfunktionen $\varphi_{sg}^\mathrm{E}(\tau)$ und $\varphi_{gs}^\mathrm{E}(\tau)$ sind also zueinander zeitgespiegelt und konjugiert-komplex.
Für die Berechnung der Kreuzkorrelationsfunktion müssen die beiden Signale nicht zwingend Energiesignale sein, es ist ausreichend, dass das Integral berechnet werden kann. Man beachte hier auch die Ähnlichkeit zur Faltung zweier Signale, bei der Berechnung kann entsprechend vorgegangen werden.
### Autokorrelationsfunktion
Die Autokorrelationsfunktion entspricht der Kreuzkorrelationsfunktion, wenn $g(t) = s(t)$ gilt. Sie zeigt an, wie ähnlich ein Signal sich selber bei einer zeitlichen Verschiebung $\tau$ ist
Wähle Signale für $s(t)$ und $g(t)$ im Drop-Down-Menü aus. Für beide Signale kann auch die Breite $T$ und die Verschiebung $t_0$ angepasst werden. Die jeweiligen Signale werden dann in der nachfolgenden Abbildung angezeigt.
In der nachfolgenden Grafik kann für die beiden oben ausgewählten Funktionen nun das Ergebnis der Kreuzkorrelationsfunktion betrachtet werden. Hierfür muss der Schieberegler von links nach rechts geschoben werden. Wenn das Kästchen bei Integrand angeklickt ist, wird die aktuell überlappende Fläche der beiden Funktionen gestrichelt angezeigt. Diese entspricht dem Wert der Kreuzkorrelationsfunktion. Dies kann im unteren Teil der Grafik interaktiv betrachtet werden.
* Wähle zwei gleiche Funktionen aus. Überprüfe die oben angegebenen Eigenschaften der Autokorrelationsfunktion. Variiere hierbei die Funktionen und betrachte die Autokorrelationsfunktion verschiedener Signale.
* Wie ändert sich das Ergebnis, wenn die Breite eines der beiden Signale sich ändert?
* Wähle zwei verschiedene Signale aus und beobachte, wo in diesen Fällen die maximale Kreuzkorrelation auftritt. Kannst du erklären, warum?
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Please attribute the work as follows:
*Christian Rohlfing, Übungsbeispiele zur Vorlesung "Grundgebiete der Elektrotechnik 3 - Signale und Systeme"*, gehalten von Jens-Rainer Ohm, 2020, Institut für Nachrichtentechnik, RWTH Aachen University.
"Zum Starten: Im Menü: Run <span class=\"fa-chevron-right fa\"></span> Run All Cells auswählen.\n",
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"# Einleitung\n",
"Die Fourier-Transformation zeitdiskreter Signale $s(n)$ ergibt ein frequenzkontinuierliches Spektrum $S_a(f)$. Dieses Spektrum kann bei einer numerischen Berechnung aber nur für endlich viele diskrete Frequenzen berechnet werden. Deswegen wurde die *diskrete Fouriertransformation (DFT)* eingeführt, die von vornherein einem zeitdiskreten Signal ein frequenzdiskretes Spektrum zuordnet. Diese DFT ist in der Signalverarbeitung besonders bedeutungsvoll geworden, weil für ihre Berechnung in Form der *schnellen Fourier-Transformation (FFT)* sehr effiziente Algorithmen zur Verfugung stehen. Die diskrete Fouriertransformation kombiniert die Abtastung im Zeit- und im Frequenzbereich. Im Grunde genommen ist die DFT aber das zeitdiskrete ̈Äquivalent zur Fourier-Reihenentwicklung, d. h. die analysierten abgetasteten Signale werden implizit so interpretiert, als seien sie periodisch fortgesetzt.\n",
"\n",
"Das zeitdiskrete Signal $s_d(n)$ sei auf $M$, in diesem Fall $M=17$ Werte begrenzt. Der nachfolgende Plot zeigt das verwendete Signal. Es wird angenommen, dass dieses Signal sich periodisch mit der Periode $M$ wiederholt. "
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``` python
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# Einleitung
Die Fourier-Transformation zeitdiskreter Signale $s(n)$ ergibt ein frequenzkontinuierliches Spektrum $S_a(f)$. Dieses Spektrum kann bei einer numerischen Berechnung aber nur für endlich viele diskrete Frequenzen berechnet werden. Deswegen wurde die *diskrete Fouriertransformation (DFT)* eingeführt, die von vornherein einem zeitdiskreten Signal ein frequenzdiskretes Spektrum zuordnet. Diese DFT ist in der Signalverarbeitung besonders bedeutungsvoll geworden, weil für ihre Berechnung in Form der *schnellen Fourier-Transformation (FFT)* sehr effiziente Algorithmen zur Verfugung stehen. Die diskrete Fouriertransformation kombiniert die Abtastung im Zeit- und im Frequenzbereich. Im Grunde genommen ist die DFT aber das zeitdiskrete ̈Äquivalent zur Fourier-Reihenentwicklung, d. h. die analysierten abgetasteten Signale werden implizit so interpretiert, als seien sie periodisch fortgesetzt.
Das zeitdiskrete Signal $s_d(n)$ sei auf $M$, in diesem Fall $M=17$ Werte begrenzt. Der nachfolgende Plot zeigt das verwendete Signal. Es wird angenommen, dass dieses Signal sich periodisch mit der Periode $M$ wiederholt.
berechnet werden. Dies ist in der nachfolgenden Abbildung zu sehen. Da das Spektrum $S_d(k)$ ebenfalls periodisch ist, reicht die Berechnung der $M$ Spektralwerte einer Periode aus. Tatsächlich realisiert wird die Berechnung hier mittels der FFT. J
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``` python
M=len(n)
Sd=np.real(np.fft.fft(sd,M))# np.real() discards very small negative values
## Faltung durch Multiplikation im Frequenzbereich
Auch bei der DFT ist es möglich, die Faltung durch Multiplikation im Frequenzbereich durchzuführen. Im folgenden Beispiel wird das Spektrum $S_d(k)$ mit sich selbst multipliziert, was einer Faltung des Signals $s_d(n)$ mit sich selbst entspricht. In der folgenden Abbildung sieht man zunächst das resultierende Spektrum $G_d(k)$ und das durch Rücktransformation gewonnene Signal $g_d(n)$. Da $s_d(n)$ diskrete Rechteckimpulse waren, sind hier nun diskrete Dreieckimpulse zu erkennen, welche sich aus der Faltung der Rechteckimpulse ergeben.
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*Christian Rohlfing, Übungsbeispiele zur Vorlesung "Grundgebiete der Elektrotechnik 3 - Signale und Systeme"*, gehalten von Jens-Rainer Ohm, 2020, Institut für Nachrichtentechnik, RWTH Aachen University.
"Zum Starten: Im Menü: Run <span class=\"fa-chevron-right fa\"></span> Run All Cells auswählen.\n",
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"## Einleitung\n",
"Ein Signal ist im Allgemeinen die Darstellung des Amplitudenverlaufs einer physikalischen Größe, wie z. B. einer elektrische Spannung, Feldstärke oder auch eines Schalldrucks, Helligkeitsverlaufs, Lichtpegels usw. Häufig werden als Signale Zeitfunktionen solcher Größen benutzt, aber auch andere Abhängigkeiten,wie z. B. Ortsabhängigkeiten bei Bildsignalen, sind möglich. Speziell in der Nachrichtentechnik hat das Signal als Träger einer dem Empfänger unbekannten Information zumeist Zufallscharakter. Aufbauelemente (Elementarkomponenten) solcher Zufallssignale sind aber häufig die determinierten Signale, deren Verlauf zumindest im Prinzip durch einen geschlossenen Ausdruck vollständig beschrieben werden kann.\n",
"Ein Elementarsignal ist ein Signal mit einer besonders einfachen Form. Sie können technisch oft recht einfach erzeugt werden und werden vielfach auch zur Ermittlung der Eigenschaften von Systemen verwendet.\n",
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%% Cell type:code id: tags:
``` python
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## Einleitung
Ein Signal ist im Allgemeinen die Darstellung des Amplitudenverlaufs einer physikalischen Größe, wie z. B. einer elektrische Spannung, Feldstärke oder auch eines Schalldrucks, Helligkeitsverlaufs, Lichtpegels usw. Häufig werden als Signale Zeitfunktionen solcher Größen benutzt, aber auch andere Abhängigkeiten,wie z. B. Ortsabhängigkeiten bei Bildsignalen, sind möglich. Speziell in der Nachrichtentechnik hat das Signal als Träger einer dem Empfänger unbekannten Information zumeist Zufallscharakter. Aufbauelemente (Elementarkomponenten) solcher Zufallssignale sind aber häufig die determinierten Signale, deren Verlauf zumindest im Prinzip durch einen geschlossenen Ausdruck vollständig beschrieben werden kann.
Ein Elementarsignal ist ein Signal mit einer besonders einfachen Form. Sie können technisch oft recht einfach erzeugt werden und werden vielfach auch zur Ermittlung der Eigenschaften von Systemen verwendet.
Im Folgenden werden einige Elementarsignale aufgeführt.
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## Signale
### Gauß-Signal
Ein Beispiel für ein Elementarsignal, das durch einen algebraischen Ausdruck ausgedrückt wird, ist das Gaußsignal $\displaystyle s(t) = \mathrm{e}^{\pi t^2}$.
Ein Beispiel für eine Sprungfunktion ist der Spannungsverlauf an einem Ohm’schen Widerstand, der zur Zeit $t= 0$ an eine Gleichspannungsquelle geschaltet wird.
Die si-Funktion ist definiert als $\displaystyle \mathrm{si}(t) = \frac{\sin(t)}{t}$
Die si-Funktion ist auch als Spaltfunktion bekannt, da in optischen Systemen und Antennensystemen ein Spalt als räumliche rect-Funktion beschrieben werden kann (Bracewell, 1986). Sie hat außerdem die besondere Eigenschaft, sich bei Faltung mit sich selbst zu reproduzieren: $\mathrm{si(\pi t)} = \mathrm{si(\pi t)} *\mathrm{si(\pi t)}$
Jedes Signal $s(t)$ kann verschoben, gedehnt/gestaucht und/oder gespiegelt werden. Im Folgenden werden die Effekte dieser Operationen auf das Signal verdeutlicht. Als grundlegende Form wird
$\displaystyle s\left(\pm\frac{t-t_0}{T}\right)$
gewählt. Hierbei steht $t_0$ für die Verschiebung des Signals, $T$ für die Dehnung/Stauchung und $\pm$ beschreibt die Spiegelung.
### Zeitverschiebung
Als Beispiel wird ein verschobener Rechteckimpuls $s(t) = \mathrm{rect}\left(t-\frac{1}{2}\right)$ betrachtet. Die Funktion $\mathrm{rect}(t)$ hat die Breite 1 und ist um $0$ zentriert, der um $t_0=\frac{1}{2}$ verschobene Rechteckimpuls ist in Abbildung 6 dargestellt.
#### Aufgabe
Verändere den Wert $t_0$. Wie ändert sich die geplottete Funktion? Was passiert für negative Werte von $t_0$?
Als nächstes wird die Dehnung eines Rechteckimpulses betrachet. Dies geschieht über den Faktor $T$. Die folgende Abbildung zeigt den mit $T=2$ gedehnten Rechteckimpuls $s(t) = \mathrm{rect}\left(\frac{t}{2}\right)$. Der normale Rechteckimpuls hat die Breite 1, der hier dargestellte erhält entsprechend die Breite $T \cdot 1=2$.
#### Aufgabe
Ändere den Wert für $T$. Was passiert mit der dargestellten Funktion? Was passiert für Werte von $|T| < 1$?
Ersetze den Rechteckimpuls durch einen Dreiecksimpuls $\Lambda(t) = \begin{cases}
1-|t|\quad\text{für}\ |t|\leq 1\\
0\quad\text{für}\ |t| > 1\text{ .}
\end{cases}$.
Ersetze hierfür rect durch tri. Wie breit wird die dargestellte Funktion für $T=2$?
Zur Verdeutlichung der Zeitspiegelung wird das in der folgenden Abbildung dargestellte Signal $s(t) = t \cdot \mathrm{rect}\left(t-\frac{1}{2}\right)$ betrachtet.
Zur Verdeutlichung des Amplitudenfaktors sowie der Zeitverschiebung, -dehnung und -spiegelung ist zusätzlich eine [interaktive Demo](GDET3%20Zeitverschiebung-Dehnung%20GUI.ipynb) verfügbar.
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*Christian Rohlfing, Übungsbeispiele zur Vorlesung "Grundgebiete der Elektrotechnik 3 - Signale und Systeme"*, gehalten von Jens-Rainer Ohm, 2020, Institut für Nachrichtentechnik, RWTH Aachen University.
Im Zeitbereich kann die Fourier-Summe durch eine endliche Summe (Summation bis zu $\pm N$ anstelle $\pm \infty$) wie folgt angenähert werden:
$$
s_{\mathrm{p},N}(t)
=
\sum_{k=-N}^N S_\mathrm{p}(k) \mathrm{e}^{\mathrm{j} 2 \pi k F t}
\text{ .}
$$
Da $s_\mathrm{p}(t)$ hier ein reelles Signal ist (und damit $S_\mathrm{p}(-k) = S_\mathrm{p}^\ast(k)$ gilt), kann es somit über den Gleichanteil und die Fourier-Koeffizienten durch
$$
s_{\mathrm{p},N}(t)
=
S_\mathrm{p}(0) + 2 \sum_{k=1}^N \mathrm{Re}\left\{ S_\mathrm{p}(k) \mathrm{e}^{\mathrm{j} 2 \pi k F t} \right\}
$$
beschrieben werden.
Zunächst für ein einfaches Beispiel mit $N=4$:
%% Cell type:code id: tags:
``` python
N=4
k=np.arange(0,N)
# Fourier series coefficients
Sp=np.zeros(N)
Sp[0]=T1/T# k=0
Sp[1::]=np.sin(k[1::]*np.pi*T1/T)/(k[1::]*np.pi)# k > 0
Die verwendeten Koeffizienten erzeugen Signalanteile mit ansteigender Frequenz.
Obwohl für die Rekonstruktion nur vier Koeffizienten verwendet wurden, ist die Annäherung an das ursprüngliche Rechtecksignal zu erkennen. Für eine klarere Darstellung der Ecken im Signal fehlen die hochfrequenten Anteil der höheren Koeffizienten. In der folgenden Demonstration kann dieser Effekt anschaulich betrachtet werden.
%% Cell type:markdown id: tags:
## Demo
Die Demonstration ermöglicht die Untersuchung des Einflusses der Anzahl der zur Rekonstruktion verwendeten Koeffizienten $N$ und der Breite $T_1$ des verwendeten Rechtecks.
Über den Slider können verschiedene Werte für $N$ und $T_1$ eingestellt werden. Die gestrichelte schwarze Linie in der oberen Abbildung zeigt das zu approximierende Ausgangssignal, die blaue Linie die errechnete Annäherung unter Verwendung von $N$ Koeffizienten. Die verwendeten Koeffizienten sind in der unteren Abbildung dargestellt.
* Variiere $N$ und halte $T_1=0.5$ konstant. Wieviele Koeffizienten erhält man für $N=10$ und wie sind diese angeordnet? Warum?
* Ab welchem $N$ ist annähernd die Struktur des Ausgangssignals zu erkennen?
* Setze $N=50$. Wie verhält sich das rekonstruierte Signal an den Ecken des Rechteckimpulses? Warum?
* Variiere nun $T_1$. Setze $N=7$ und beobachte, was mit den Koeffizienten passiert, wenn $T_1$ kleine oder große Werte annimmt. Was passiert mit dem approximierten Signal?
* Für welche Kombination der Werte $N$ und $T_1$ kann die angenäherte Stuktur des Ausgangssignal erkannt werden? Warum?
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*Christian Rohlfing, Übungsbeispiele zur Vorlesung "Grundgebiete der Elektrotechnik 3 - Signale und Systeme"*, gehalten von Jens-Rainer Ohm, 2020, [Institut für Nachrichtentechnik](http://www.ient.rwth-aachen.de), RWTH Aachen University.
besteht aus Dirac-Impulsen, positioniert an den Zeitpunkten $nT$ und gewichtet mit dem Funktionswerten $s(nT)$. Die zugehörige Fourier-Transformierte $S_{\mathrm{a}}(f)$ wird aus periodischen Wiederholungen des Signalspektrums $S(f)$ zusammengesetzt:
Die Wiederholungen sind bei Vielfachen der Abtastrate $r=\frac{1}{T}$ positioniert und mit $r=\frac{1}{T}$ gewichtet.
Zur Rückgewinnung wird ein Rekonstruktionsfilter $h_\mathrm{TP}(t)$ eingesetzt, welches im Idealfall die die spektrale Kopie bei $k=0$ (auch Basisband genannt) aus $S_\mathrm{a}(f)$ rekonstruieren soll.
Hier wird das ideale Tiefpassfilter
$$H_\mathrm{TP}(f)=\mathrm{rect}\left(\frac{f}{2 f_\mathrm{g}}\right)$$ mit Grenzfrequenz $f_\mathrm{g} = \frac{r}{2}$ verwendet.
Zur Rückgewinnung im Spektralbereich wird dieser ideale Tiefpass mit dem Spektrums des abgetasteten Signals $S_{\mathrm{a}}(f)$ multipliziert. Das Spektrum des rekonstruierten Signals ist somit
Das rekonstuierte Signal im Zeitbereich $g(t)$ wird dann durch Rücktransformation gewonnen.
%% Cell type:markdown id: tags:
## Demo
Im Folgenden wird ein ideales Abtastsystem mit fester Abtastrate $r=2$ angenommen. Das ideale Rekonstruktionsfilter wird mit $f_\mathrm{g} = \frac{r}{2} = 1$ verwendet.
Zur Auswahl stehen die folgenden Signale $s(t)$, deren Frequenz $F$ variabel ist.
* $s(t) = \cos(2 \pi F t)$ mit $S(f) = \frac{1}{2}\delta(f-F)+\frac{1}{2}\delta(f+F)$,
* $s(t) = \sin(2 \pi F t)$ mit $S(f) = \frac{1}{2\mathrm{j}}\delta(f-F)-\frac{1}{2\mathrm{j}}\delta(f+F)$,
* $s(t) = \mathrm{si}(2 \pi F t)$ mit $S(f) = \frac{1}{2 |F|}\mathrm{rect}\left(\frac{f}{2F}\right)$,
* $s(t) = \mathrm{rect} (F t)$ mit $S(f) = \frac{1}{|F|}\mathrm{si}\left(\frac{\pi f}{F}\right)$ und
* $s(t) = \Lambda(F t)$ mit $S(f) = \frac{1}{|F|}\mathrm{si}^2\left(\frac{\pi f}{F}\right)$.
Achtung: Die letzten beiden Signale $s(t)$, Rechteck- und Dreieckimpuls, haben unendlich ausgedehnte Spektren $S(f)$. Daher ist eine fehlerfreie Rekonstruktion prinzipiell nicht möglich!
Zunächst werden $s(t)$ und $s_\mathrm{a}(t)$ im Zeitbereich betrachtet. Weiterhin wird das zu $s_\mathrm{a}(t)$ gehörige Spektrum $S_\mathrm{a}(f)$ dargestellt. In der gleichen Abbildung ist die Übertragungsfunktion $H_\mathrm{TP}(f)$ des Rekonstruktionsfilters gezeigt.
Das Spektrum des rekonstruierten Signal $G(f)=S_\mathrm{a}(f) \cdot H_\mathrm{TP}(f) \cdot T$ wird in der nächsten Abbildung dargestellt.
In der letzten Abbildung wird nun das rekonstruierte Signal $g(t)$ gezeigt. Im Alias-freien Fall für cos-, sin- und si-Funktion gilt $g(t)=s(t)$.
* Wähle eine cos-Funktion für $s(t)$ und setze $F$ auf die kleinstmögliche Größe. Im Spektrum ist die Frequenz des Cosinus zu erkennen und im Zeitbereich wird dieser perfekt rekonstruiert. Erhöhe nun $F$ schrittweise. Beobachte das Spektrum. Was passiert und warum?
* Betrachte das Spektrum für $F=1$. Vergleiche die Höhe der Diracs mit denen für $F=0.9$ und $F=1.1$. Wie ist der Unterschied zu erklären?
* Für $F\geq 1$ wird das Signal nicht mehr perfekt rekonstruiert. Dieser Effekt nennt sich Aliasing. Wie verhält sich das rekonstruierte Signal bei größer werdendem $F$?
* Betrachte abschließend $F=2$. Was passiert hier?
* Wähle nun eine sin-Funktion und untersuche dieselben Dinge, wie zuvor für die cos-Funktion. Wie ist das Ergebnis für $F=1$ und $F=2$ zu erklären?
* Betrachte die si-Funktion. Das Spektrum der si-Funktion ist ein Rechteck. Was passiert, wenn $F$ größere Werte annimmt? Warum?
* Setze $F=1$. Kann aus $S_a(f)$ prinzipiell das ursprüngliche Signal rekonstruiert werden? Warum wird das Signal trotzdem perfekt rekonstruiert?
* Betrachte $F \leq 1$. Welche Form nimmt $G(f)$ an und wie wirkt sich das auf das rekonstruierte Signal aus?
Nun wird der Rechteckimpuls und der Dreiecksimpuls betrachtet. Im Gegensatz zu den vorherigen Funktionen ist das Spektrum hier, wie bereits oben erwähnt, unendlich ausgedehnt. Daher ist eine fehlerfreie Rekonstruktion prinzipiell nicht möglich.
* Starte wieder mit dem kleinstmöglichen $F$. Betrachte das Spektrum des abgetasteten Signals $S_{\mathrm{a}}(f)$ und das Spektrum nach Anwendung des Rekonstruktionsfilters $G(f)$. Wie müsste $G(f)$ für fehlerfreie Rekonstruktion aussehen? Was erzeugt den Unterschied?
* Erhöhe nun $F$ schrittweise und betrachte die Änderung von $S_{\mathrm{a}}(f)$, $G(f)$ und $g(t)$. Ab welchem $F$ ist das Ausgangssignal nicht mehr zu erkennen?
* Was passiert für $F \leq 1$ und wie erklärt sich das?
* Führe dieselben Überlegungen für den Dreiecksimpuls aus. Wie erklärt sich das unterschiedliche Verhalten?
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*Emin Kosar, Christian Rohlfing, Übungsbeispiele zur Vorlesung "Grundgebiete der Elektrotechnik 3 - Signale und Systeme"*, gehalten von Jens-Rainer Ohm, 2020, Institut für Nachrichtentechnik, RWTH Aachen University.
"Zum Starten: Im Menü: Run <span class=\"fa-chevron-right fa\"></span> Run All Cells auswählen.\n",
"\n",
"## Einleitung\n",
"Wird ein bekanntes Signal bei Übertragung über einen Kanal gestört, kann es bei starker Überlagerung durch Rauschen schwierig sein, dieses wieder zu entdecken. Trotzdem soll das Signal entdeckt und bezüglich Amplitude und Dauer geschätzt werden. Bei Störung durch weißes Rauschen ist die optimale Lösung für dieses Problem ein sogenannter Korrelationsempfänger. Dieser nutzt ein Korrelationsverfahren, bei dem das gestörte Signal mit einem ungestörten Mustersignal verglichen wird. Genutzt wird dies zum Beispiel für Synchronisierung oder Radarortung, ebenso ist es hiermit möglich, mehrere Signale auf einem gemeinsamen Kanal zu übertragen.\n",
"Dieses Verfahren soll hier veranschaulicht werden."
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%% Cell type:code id: tags:
``` python
# Copyright 2020 Institut für Nachrichtentechnik, RWTH Aachen University
Zum Starten: Im Menü: Run <spanclass="fa-chevron-right fa"></span> Run All Cells auswählen.
## Einleitung
Wird ein bekanntes Signal bei Übertragung über einen Kanal gestört, kann es bei starker Überlagerung durch Rauschen schwierig sein, dieses wieder zu entdecken. Trotzdem soll das Signal entdeckt und bezüglich Amplitude und Dauer geschätzt werden. Bei Störung durch weißes Rauschen ist die optimale Lösung für dieses Problem ein sogenannter Korrelationsempfänger. Dieser nutzt ein Korrelationsverfahren, bei dem das gestörte Signal mit einem ungestörten Mustersignal verglichen wird. Genutzt wird dies zum Beispiel für Synchronisierung oder Radarortung, ebenso ist es hiermit möglich, mehrere Signale auf einem gemeinsamen Kanal zu übertragen.
Dieses Verfahren soll hier veranschaulicht werden.
%% Cell type:markdown id: tags:
Das in der nächsten Abbildung dargestellte Signal $s(t)$ ist ein Burst-Signal
$$
s(t) = \sin(2\pi F t) \cdot \sum_n \mathrm{rect}\left(\frac{t}{D}-\frac{1}{2}-nT\right)
In der nächsten Abbildung ist das Störsignal $n(t)$ und die zugehörige Verteilungsdichte $p_n(x)$ dargestellt. $n(t)$ ist gleichverteiltes weißes Rauschen im Amplitudenwertebereich $-1$ und $1$.
In dieser interaktiven Demo soll nun betrachtet werden, wie man mit Hilfe der Korrelation das Nutzsignal $s(t)$ detektieren kann.
Dargestellt sind auf der rechten Seite das Nutzsignal $s(t)$ und das Störsignal $n(t)$. Die beiden Signale werden nun überlagert und das Summensignal $g(t) = s(t) + n(t)$ betrachtet, dies ist oben links abgebildet.
Ebenfalls dargestellt ist die Autokorrelationsfunktion $\varphi_{gg}(\tau)$.
Mit Hilfe der Schieberegler können nun verschiedene Variationen des Signals dargestellt werden. Der erste Schieberegler ändert die Frequenz $F$ von $s(t)$, der zweite die Dauer $D$ und der dritte die Periode $T$ mit der die Anteile von $s(t)$ wiederholt werden.
Über den letzten Schieberegler kann das Signal-zu-Rausch-Verhältnisse (SNR) eingestellt werden.
* Betrachte $g(t)$ und $\varphi_{gg}(\tau)$ für die voreingestellten Startwerte. Vergleiche den Bereich, in dem sich $s(t)$ befindet. Wie stellt sich dies in der Korrelationsfunktion dar?
* Variiere nun die Frequenz $F$. Wie ändern sich $g(t)$ und $\varphi_{gg}(\tau)$?
* Was passiert, wenn $D$ sehr große Werte annimmt? Warum?
* Welchen Einfluss hat die Periode $T$?
Abschließend wird nun der Einfluss des Signal-zu-Rauschverhältnisses betrachtet.
* Starte mit kleinen Werten für das SNR und erhöhe es schrittweise. Was passiert mit dem Signal? Was passiert mit der Korrelationsfunktion?
* Probiere aus, für welche Konstellationen von $F$, $D$, $T$ und $SNR$ aus dem Korrelationssignal noch genügend Information gewonnen werden kann um Position und Dauer des Originalsignals zu identifizieren.
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Da in diesem Fall der Konvergenzbereich links vom linkesten Pol liegt und somit nicht die imaginäre Achse beinhaltet, existiert die Fouriertransformierte nicht.
Eine ausführlichere Demo zur Laplacetransformation findet man [hier](GDET3%20Laplace-Transformation%20GUI.ipynb).
%% Cell type:markdown id: tags:
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"## Einleitung\n",
"Eine komplexe Zahl kann auch als Zeiger interpretiert werden, der sich in einer komplexen Ebene um den Koordinatenursprung dreht. Dies soll hier kurz veranschaulicht werden.\n",
"Als Beispiel wird eine reellwertige Wechselspannung\n",
"$$\n",
...
...
%% Cell type:code id: tags:
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## Einleitung
Eine komplexe Zahl kann auch als Zeiger interpretiert werden, der sich in einer komplexen Ebene um den Koordinatenursprung dreht. Dies soll hier kurz veranschaulicht werden.
Als Beispiel wird eine reellwertige Wechselspannung
$$
u(t)
=
B \cos(2\pi F t + \phi)
$$
mit Frequenz $F$ und Scheitelwert $B$ betrachtet. Mit dem Spannungszeiger
$$
\mathbf{u}
=
B \mathrm{e}^{\mathrm{j} \phi}
$$
kann $u(t)$ wie folgt beschrieben werden:
$$
u(t)
=
\mathrm{Re}\left\{
\mathbf{u} \cdot \mathrm{e}^{\mathrm{j}2\pi F t}
\right\}
=
\mathrm{Re}\left\{
B \mathrm{e}^{\mathrm{j} \phi} \cdot \mathrm{e}^{\mathrm{j}2\pi F t}
\right\}
=
B \cos(2\pi F t + \phi)
\text{.}$$
Im Folgenden wird $B=F=1$ betrachtet.
%% Cell type:markdown id: tags:
## Demo Zeigerdiagramm
In dieser Demo wird die Interpretation einer komplexen Zahl als Zeiger deutlich gemacht. Die Länge des Zeigers ist konstant. Durch Verschieben des Schiebereglers kann die Phase $\phi$ von
$$
u(t)
=
\mathrm{Re}\left\{
B \mathrm{e}^{\mathrm{j} \phi} \cdot \mathrm{e}^{\mathrm{j}2\pi F t}
\right\}
=
B \cos(2\pi F t + \phi)
\qquad
\text{mit }
\mathbf{u}
=
B \mathrm{e}^{\mathrm{j} \phi}
$$
variiert werden, dies bewirkt eine Drehung des Drehzeigers.
Links oben ist der komplexe Drehzeiger dargestellt, rechts davon die Abbildung des aktuellen Zeigers auf die imaginäre Achse, unten die auf die reelle Achse.
Des Weiteren interessant ist das Verhalten der Phase, welches in der vierten Abbildung dargestellt wird. Die Phase ist definiert als
Hierbei muss beachtet werden, in welchem Quadrant sich der Zeiger aktuell befindet, je nachdem muss das Plus oder das Minus in der Gleichung berücksichtigt werden. Ist der Realteil positiv, befindet sich der Zeiger im ersten oder vierten Quadranten und die Phase läuft entlang der mittleren Linie im Plot. Ist der Realteil negativ, also wenn der Zeiger im zweiten oder dritten Quadranten ist, befindet man sich auf einer der beiden anderen Kurven. Dies ist abhängig vom Imaginärteil. Befindet sich der Zeiger im zweiten Quadranten, ist der Imaginärteil positiv und in der Formel muss $+\pi$ gerechnet werden. Befindet sich der Zeiger im dritten Quadranten, ist der Imaginärteil negativ und in der Formel muss $-\pi$ gerechnet werden.
Dieses Springen kann sehr schön in der Abbildung verfolgt werden.
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*Christian Rohlfing, Übungsbeispiele zur Vorlesung "Grundgebiete der Elektrotechnik 3 - Signale und Systeme"*, gehalten von Jens-Rainer Ohm, 2020, Institut für Nachrichtentechnik, RWTH Aachen University.